Was ist Taurin und wo kommt es vor?
Taurin ist eine organische Säure, das heißt, ihr Aufbau basiert auf Kohlenstoffatomen. Es verfügt über eine Aminogruppe und eine Sulfonsäuregruppe und wird auch als 2-Aminoethansulfonsäure bezeichnet.
In der freien Natur wurde Taurin bisher nur bei der Kaktusfeige nachgewiesen, im Tierreich ist es jedoch überall vertreten. Mäuse haben den höchsten Tauringehalt, denn pro 100 g Maus sind ca. 240 mg Taurin enthalten. Einen besonders hohen Anteil an Taurin findet man außerdem in marinen wirbellosen Tieren und in jeder Art von Muskelfleisch.
Wozu braucht die Katze Taurin?
Katzen bilden ihre Gallensalze ausschließlich aus Taurin, einer Aminosäure, die für die Fettverdauung und viele lebenswichtige Funktionen im Körper unverzichtbar ist. Im Gegensatz zu anderen Tieren können Katzen keine anderen Aminosäuren zur Gallensalzbildung nutzen. Da ein großer Teil der Gallensalze über den Kot verloren geht, muss Taurin unbedingt über die Nahrung aufgenommen werden.
Neben der Verdauung ist Taurin wichtig für die Reizweiterleitung im Nervensystem sowie für den Calciumhaushalt im Herz und in den Augen – beides entscheidend für einen regelmäßigen Herzschlag und gutes Sehen.
Als reine Fleischfresser benötigen Katzen eine Ernährung mit ausreichend natürlichem Taurin aus hochwertigem Fleisch. Industrielles Katzenfutter enthält oft viele Kohlenhydrate und minderwertige Proteinquellen, die den Taurinbedarf nicht decken. Zudem wird synthetisch hergestelltes Taurin zugesetzt, das ätzend und schädlich sein kann. Deshalb ist eine naturnahe, taurinhaltige Ernährung für Katzen besonders wichtig.

Wie äußert sich Taurinmangel bei Katzen?
Taurinmangel führt bei Katzen zu:
- Herzmuskelschwäche
- Netzhautdegeneration bis zur Blindheit
- Schwäche des Immunsystems, was die sogenannte Katzenseuche (Panleukopenie), Katzenschnupfen und das Immundefizienzsyndrom der Katzen ("FAIDS") begünstigen kann
- Wachstumsstörungen bei Katzenwelpen, Wirbelsäulenfehlbildungen und vermindertes oder verlangsamtes Wachstum
- Reproduktionsstörungen, vor allem bei weiblichen Katzen
Natürliche Taurinquellen für deine Katze
Eine Ernährung, die den natürlichen Bedürfnissen der Katze entspricht, kann einem Taurinmangel effektiv vorbeugen. Dazu gehören Methoden wie BARF oder die gezielte Zufütterung natürlicher Taurinquellen wie Grünlippmuschel, Fisch (besonders Thunfisch), Meeresfrüchte, Shrimps oder besonders taurinhaltiges Muskelfleisch, etwa Herzmuskel. So wird die Katze auf natürliche Weise optimal mit Taurin versorgt.